Pankreatitis bei Hunden und Katzen:
Ursachen, Symptome und der Einfluss der Fütterung
Was ist eine Pankreatitis?
Die Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die sowohl Hunde als auch Katzen betreffen kann. Sie tritt in akuter oder chronischer Form auf und kann erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen. Die Bauchspeicheldrüse spielt eine zentrale Rolle in der Verdauung, indem sie Enzyme zur Spaltung von Fetten, Proteinen und Kohlenhydraten produziert. Ist dieses Organ entzündet, kann es seine Funktion nicht mehr richtig erfüllen, was zu schwerwiegenden Symptomen führt.
Ursachen einer Pankreatitis
Die genauen Ursachen einer Pankreatitis sind oft schwer zu bestimmen. Dennoch gibt es einige Faktoren, die das Risiko erhöhen können:
- Ernährung: Eine fettreiche oder ungeeignete Ernährung kann die Bauchspeicheldrüse überlasten.
- Fettleibigkeit: Übergewichtige Tiere haben ein erhöhtes Risiko für eine Pankreatitis.
- Genetische Veranlagung: Bestimmte Rassen wie der Zwergschnauzer oder der Yorkshire Terrier neigen vermehrt zu Pankreatitis.
- Medikamente und Toxine: Einige Medikamente oder Giftstoffe können die Bauchspeicheldrüse schädigen.
- Begleiterkrankungen: Diabetes mellitus, Morbus Cushing oder Infektionen können das Risiko erhöhen.
Symptome einer Pankreatitis
Die Symptome einer Pankreatitis können variieren, hängen aber von der Schwere der Entzündung ab. Typische Anzeichen sind:
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen und Durchfall
- Bauchschmerzen (oft als gekrümmte Haltung sichtbar)
- Fieber
- Apathie und Schwäche
- Dehydrierung
Bei Katzen sind die Symptome oft weniger offensichtlich. Häufig zeigen sie lediglich reduzierten Appetit und leichte Mattigkeit, sodass eine Pankreatitis oft erst spät erkannt wird.
Die Rolle der Ernährung bei der Pankreatitis
Ein wesentlicher Faktor in der Entstehung und Behandlung der Pankreatitis ist die Ernährung. Sie kann einerseits als Auslöser fungieren, andererseits aber auch unterstützend zur Heilung beitragen.
Trockenfutter und Pankreatitis
Trockenfutter wird oft als Hauptnahrung für Hunde und Katzen verwendet, kann aber in manchen Fällen problematisch sein:
- Hoher Fettgehalt: Einige Trockenfuttersorten enthalten hohe Mengen an Fett, das für die Bauchspeicheldrüse schwer verdaulich ist.
- Hoher Kohlenhydratanteil: Getreidebasierte Trockenfutter enthalten oft viele Kohlenhydrate, die die Bauchspeicheldrüse zusätzlich belasten können.
- Geringe Feuchtigkeitszufuhr: Trockenfutter hat einen sehr niedrigen Feuchtigkeitsgehalt, was die Verdauung erschwert und die Bauchspeicheldrüse zusätzlich beanspruchen kann.
Nassfutter und Pankreatitis
Nassfutter hat in Bezug auf Pankreatitis einige Vorteile gegenüber Trockenfutter:
- Höherer Feuchtigkeitsgehalt: Dies erleichtert die Verdauung und entlastet den Organismus.
- Geringerer Kohlenhydratanteil: Viele Nassfuttersorten enthalten weniger Kohlenhydrate als Trockenfutter.
- Qualitätsunterschiede: Nicht alle Nassfutter sind gleich – einige enthalten ebenfalls hohe Fettgehalte oder minderwertige Inhaltsstoffe, die problematisch sein können.
Frischfleisch (BARF) und Pankreatitis
Die Rohfütterung (BARF – „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“) ist eine immer beliebtere Ernährungsform. Bei Pankreatitis sollte jedoch genau darauf geachtet werden:
- Niedriger Fettgehalt: Die Fütterung sollte auf magere Fleischsorten ausgerichtet sein (z. B. Huhn oder Pute statt Lamm oder Schwein).
- Richtige Nährstoffzusammensetzung: Eine unausgewogene Rohfütterung kann zu Nährstoffmängeln führen und den Organismus zusätzlich belasten.
- Verdauungsfreundliche Zutaten: Gekochte oder pürierte Gemüseanteile können die Verdauung unterstützen
Ernährungsempfehlungen für Hunde und Katzen mit Pankreatitis
Wenn ein Tier an Pankreatitis leidet oder dazu neigt, sollte die Ernährung angepasst werden:
- Fettarme Ernährung: Fette sind der Hauptauslöser für Bauchspeicheldrüsenprobleme. Die Futterzusammensetzung sollte einen niedrigen Fettanteil haben (unter 10 % bei Trockenmasse-Berechnung).
- Leicht verdauliche Proteine: Mageres Fleisch wie Huhn, Pute oder fettarme Fische sind ideal.
- Feuchtigkeitsreiche Nahrung: Nassfutter oder eine angepasste BARF-Diät sind besser als Trockenfutter.
- Kleine, häufige Mahlzeiten: Mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag entlasten die Bauchspeicheldrüse.
- Verzicht auf belastende Zusätze: Keine künstlichen Farbstoffe, Konservierungsmittel oder minderwertige Füllstoffe.
- Individuelle Anpassung: Jedes Tier reagiert unterschiedlich, daher sollte eine Futterumstellung schrittweise erfolgen und unter tierärztlicher Aufsicht stehen.
Fazit
Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der Prävention und Behandlung von Pankreatitis bei Hunden und Katzen. Während Trockenfutter oft problematische Inhaltsstoffe enthält, kann Nassfutter oder eine gut abgestimmte Frischfleisch-Fütterung eine bessere Wahl sein. Entscheidend ist jedoch die richtige Zusammensetzung: Fettarme, leicht verdauliche Nahrung mit hohem Feuchtigkeitsanteil ist optimal. Eine frühzeitige Diagnose und eine angepasste Ernährung können dazu beitragen, die Lebensqualität betroffener Tiere erheblich zu verbessern.